Kurzarbeit - was tun mit der gewonnenen Zeit?

Autor/innen

  • Toralf Pusch
  • Hartmut Seifert

DOI:

https://doi.org/10.18753/2297-8224-225

Schlagworte:

Arbeitszeit, Arbeitsmarktpolitik, Familienarbeit/Care, Work Life Balance/Vereinbarkeit

Abstract

Bisherige Arbeiten fokussierten lediglich einzelne Arten der Zeitverwendung, etwa Sorgearbeit oder Weiterbildung. Demgegenüber erlauben die im Rahmen der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung erhobenen Daten, den Blick auf ein breites Spektrum Zeitverwendungen auszuweiten und Zeitnutzungsmuster aufzuzeigen. Bei den dargestellten Ergebnissen für die Zeitverwendung von knapp 1.400 Personen in Kurzarbeit ist zu beachten, dass diese als unfreiwillige Arbeitszeitverkürzung mit Teillohnausgleich nicht Ergebnis individueller Wahlentscheidungen sind. Kurzarbeit ist temporär, häufig mit ungewisser und teilweise unterbrochener Dauer. Unsere Analysen zeigen, dass die durch Kurzarbeit vermehrt verfügbare Zeit vor allem für Aktivitäten im Haushalt, Familie, Kinderbetreuung und Medienkonsum investiert wurde. Dagegen überwiegt die Zahl der Kurzarbeitenden, die bei Hobby/Sport sowie politischem und gewerkschaftlichem Engagement ihren Zeitaufwand reduziert haben, diejenigen mit erhöhtem Zeiteinsatz in diesen Bereichen. Für Frauen gilt dieses Muster im Vergleich zu Männern etwas ausgeprägter, aber auch Männer haben ihren Zeiteinsatz im häuslich-familiären Bereich gesteigert. Zudem haben Haushalte mit Kindern besonders häufig familiär-häusliche Zeitverwendungen ausgeweitet und gleichzeitig andere Zeitverwendungen reduziert.

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Artikel

Ausgabe 2/2022

Rubrik

Thematic Section

Nummer

Article2.8

Sprache

Deutsch

Veröffentlicht

22.11.2022

Lizenz

Copyright (c) 2022 Toralf Pusch, Hartmut Seifert
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