Auf der Abkürzung ins Paradies: KonvertitInnen als Rekrutierungspotenzial dschihadistischer Gegenkultur

Autor/innen

  • Michael Nollert University of Fribourg

DOI:

https://doi.org/10.18753/2297-8224-142

Schlagworte:

Konversion, Islam, Dschihadismus, kritsche Lebensereignisse, soziale Netzwerke

Abstract

In der religionssoziologischen Konversionsforschung steht derzeit der Islam im Vordergrund. Das rührt daher, dass muslimische KonvertitInnen im Islamic State-Dschihadismus übervertreten sind. So wird häufig argumentiert, dass KonvertitInnen mehr als native MuslimInnen eine gewaltsame Realisierung ihrer theokratischen Utopie befürworten. Allerdings unterstützt nur eine kleine Minderheit den bewaffneten Dschihad gegen Andersgläubige und Abtrünnige. Für die Entscheidung zugunsten des Dschihad scheint die Phase unmittelbar nach der Konversion ausschlaggebend. In dieser Phase erfolgt die Internalisierung fundamentalistischer Ansichten und emotionale Einbettung in militante salafistische Netzwerke. Narrative, Lebensläufe und Publikationen dschihadistischer KonvertitInnen belegen in der Tat, dass deren Biografien im Unterschied zu jenen konformer KonvertitInnen häufig von kritischen Lebenserfahrungen und -ereignissen, Sinnkrisen und freund-schaftlichen Kontakten zu extremistischen MuslimInnen geprägt sind.

Downloads

Artikel

Ausgabe 2/2019

Rubrik

Forum

Nummer

Forum2.1

Sprache

Deutsch

Veröffentlicht

02.12.2019

Lizenz

Copyright (c) 2019 Michael Nollert
Creative-Commons-Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.