Auf der Abkürzung ins Paradies: KonvertitInnen als Rekrutierungspotenzial dschihadistischer Gegenkultur
Jüdische Heiratsvermittler*innen übernehmen eine wichtige Vermittlerrolle in der
traditionellen Partner*innensuche. Sie lassen sich analytisch zwischen dem Individuum,
der Religion und dem Staat positionieren und ihre Arbeit hat sowohl auf der
Mikro- als auch auf der Makroebene Auswirkungen. Der vorliegende Artikel geht der
Frage nach, wie jüdische Heiratsvermittler*innen dazu beitragen, die transnationale
Vergemeinschaftung des jüdischen Diaspora-Netzwerks aufrechtzuerhalten. Es wird
aufgezeigt, dass jüdische Heiratsvermittler*innen einen wichtigen Beitrag für die
Kontinuität des Judentums leisten, indem sie sowohl die Reproduktion jüdischer Personen
wie auch die der jüdischen Diaspora und des Staates Israel sicherstellen. Das
Beispiel jüdischer Heiratsvermittler*innen macht deutlich, wie gesellschaftliche
Strukturen und Normen individuelles Verhalten beeinflussen und schliesslich einen
für die Kontinuität der jüdischen Gemeinschaft existenziellen Prozess der sozialen
Schliessung unterstützen. Es steht beispielhaft für Triebkräfte von Vergemeinschaftungsprozessen,
welche auch in anderen religiösen Gruppierungen beobachtbar sind.
Keywords:
Vol: 2/2019 - Forum 2.1